Reisebericht Gran Canaria
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Mai, 2017
Was fällt einem als erstes zu Gran Canaria ein? Sonne und gutes Wetter vielleicht? Oder Massentourismus? Rentnerparadies? Stimmt alles irgendwie. Und ist doch nur ein Aspekt dieser wirklich interessanten Insel.
Wahrscheinlich kommt es auch darauf an, wann man die Insel besucht. Und wo auf der Insel man sich aufhält. Denn da gibt es erstaunliche Unterschiede. Wir waren Anfang November dort. Nicht gerade Hauptsaison, was sehr angenehm war. Im Süden der Insel liegen die meisten Touristenziele. Hier scheint fast immer die Sonne. Leider gibt es hier viele Betten Burgen. Besonders zwischen Maspalomas und Puerto de Mogan sind viele Teile der Küste zugebaut. Keine Ahnung, wo die ganzen Menschen hingehen, wenn die Hotels alle belegt sind . Soviel Strände gibt es dann auch nicht.
Finca Justus Franz
Wir haben uns für ein kleines Hotel entschieden. Die Finca Justus Franz. Der ein oder andere kennt den Musiker und Dirigenten sicher. Er hat die Finca vor vielen Jahren gekauft und gibt dort auch heute noch Sommerkonzerte. Daher stehen in der Finca einige Klaviere, die bei entsprechender Begabung auch genutzt werden dürfen.
Die Finca liegt auch im Süden der Insel. Nicht direkt an der Küste sondern oberhalb von Maspalomas. Sehr ruhig und mit einem tollen Blick. Es gibt einen eigenen Weinberg.
Oder besser, die Finca steht auf dem Weinberg. Tolle Lage und in dem Berg sind die Weinkeller wo der eigene Wein ausgebaut wird.
Pool der Finca
Der Wein wird auch zum Essen ausgeschenkt und ist wirklich gut. Wir waren gerade zur Weinlese dort und durften auch die Keller besichtigen. Die größte Herausforderung für den Weinbau dort ist das Wasser. Es regnet fast nie, Wasser ist daher kostbar und teuer.
Die Finca hat nur 8 Zimmer und jeden Abend gibt es ein gemeinsames Abendessen.
Wir hatten das Glück auch sehr nett und interessante Mitbewohner zu treffen. Der Wein ist im Preis inbegriffen und dafür richtig gut. Das führt dann schon mal zu längeren Abenden mit einigen Flaschen (nicht wahr Ollie?).
Die Dünen von Maspalomas sind für Fotografen das Highlight der Insel
Einer der Höhepunkt auf Gran Canaria sind sicher die Dünen von Maspalomas. Aus fotografischer Sicht auf jeden Fall. Am besten am späteren Nachmittag hingehen, wenn die Sonne niedrig steht und dadurch der Schatten die Struktur Im Sand schön herausstellen. Teile der Düne stehen unter Naturschutz. Aber es gibt genug Bereich, in die man ohne Probleme gehen kann. Oder besser: die man betreten darf. Denn das Laufen in den Dünen ist nicht so ganz einfach. Und beim Fotografieren sollten man tunlichst darauf achten, die Objektive nicht zu häufig zu wechseln. Sand auf dem Sensor ist nicht lustig. Der beste Zugang zu den Dünen liegt übrigens beim RIU Palace Hotel direkt in Maspalomas.
Mirador del Balcon
Die Küste zwischen Maspalomas und Puerto de Mogan ist ziemlich bebaut. Ein Ausflug loht sich aber, und in Puerto de Mogan sollte man sich ein Essen in der Cofradia de Pescadores (http://cofradiadepescadores.com) gönnen. Das Restaurant liegt direkt am Hafen und gehört der Fischergenossenschaft. Wir haben da ein sehr leckeres Mittagessen genossen. Fischer Fisch direkt vom Grill, was will man mehr.
Noch interessanter ist aber die Tour ins Innere der Insel. Da gibt es durchaus hohe Berge, tolle Aussichten, kleine Dörfer und Oasen. Die Strassen sind recht gut ausgebaut, aber natürlich eng und sehr kurvig. Also immer genug Zeit einplanen. Der Norden der Insel ist dann viel grüner und es gibt dort (logisch) auch häufiger mal Regen. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich im Vergleich zum Süden. Hatten wir so gar nicht erwartet. Hier liegen auch die interessantesten kleinen Städtchen. Teror oder Telde sind sehenswert. Da wir nur eine Woche Zeit hatten, konnten wir natürlich nicht die ganze Insel erkunden. Da gibt es sicher noch viel mehr zu sehen.
Altstadt von Telde
Unser Fazit:

Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Insel. Im Spätherbst sehr angenehme Temperaturen und nicht zu überlaufen. Das kann im Sommer ganz anders aussehen. Für Fotografen ein tolles Reiseziel, besonders wenn der Fokus auf Landschaft (Dünen !) liegt. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Mietwagen zu nehmen um die Insel zu erkunden.

Galerie Gran Canaria

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